VDES: Die Zukunft des Seefunks – das neue digitale Datenaustauschsystem im Überblick


Der UKW-Funk bzw. Seefunk hat sich über die Jahre hinweg als eines der wichtigsten Kommunikationsmittel in der Schifffahrt etabliert. Und auch in Zukunft wird er eine entscheidende Rolle spielen, insbesondere in Notfällen und beim Einlaufen in Häfen und Kanäle, da er dem Mobilfunk, auf Grund der höheren Zuverlässigkeit und Stabilität, deutlich überlegen ist. Doch nun stehen bedeutende Veränderungen bevor: Bestimmte Kanäle sollen künftig ausschließlich für das neue digitale Datenaustausch-System VDES genutzt werden. Doch worum handelt es sich bei diesem System? Diese Frage wird einige Bootseigner in der nächsten Zeit beschäftigen. Wir wollen hier einen kurzen Überblick über die Thematik geben und erklären, was für Neuerungen auf Eigner zukommen werden.

Was bedeutet VDES und woher kommt es?
Auf den Weltfunkkonferenzen 2015 und 2019 der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) wurde beschlossen, die Voraussetzungen für die Einführung eines neuen digitalen Datenaustausch-Systems auf UKW-Kanälen, dem VHF Data Exchange System (VDES), zu schaffen.
Die Entwicklung des VDES-Systems ist bereits seit geraumer Zeit im Gange.
Einige UKW Kanäle dürfen in Zukunft ausschließlich für VDES genutzt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Kanäle nicht mehr für die analoge Sprachübertragung verwendet werden sollen, so wie es bisher der Fall war.

Welche Länder haben schon eine Regelung?
Deutschland, Holland und Belgien haben die Richtilinie bereits übernommen. Es wurde eine Frist für Schiffe mit entsprechender Flagge gesetzt. Bis zum 01.01.2024 soll die Umstellung erfolgt sein.
In Österreich wird es vermutlich noch etwas länger dauern, bis Veränderungen eintreten.
Besonders wichtig ist es, die Entwicklungen in Deutschland, Holland und Belgien genau zu verfolgen, da dort einige Kanäle im ATIS-Bereich auf digitale Übertragung umgestellt werden und sich die Frequenzen von RX & TX verschieben.

Welche Kanäle sind betroffen?
Bei den Kanälen handelt es sich um folgende: 24, 25, 26, 27 28, 84, 85 und 86.
Sportskipper sollten sich rechtzeitig informieren, da bestimmte Kanäle schon bald nicht mehr für analoge Sprachübertragungen zur Verfügung stehen werden. Im ATIS-Modus werden die Kanäle 24, 25, 26, 84, 85 und 86 nicht mehr am Gerät angezeigt, wenn ATIS aktiviert ist. In den betroffenen Ländern, in denen VDES bereits implementiert wurde, dürfen diese Kanäle auch im regulären Betrieb nicht mehr genutzt werden.
Zudem dürfen die Kanäle 2019, 2020 und 2078 in allen ATIS-Modi nur noch für den Empfang verwendet werden, während das Senden nur mit einer privaten Lizenz erlaubt sein wird. Die Kanäle 27 und 28 müssen in allen ATIS-Modi vollständig aus dem internationalen Frequenzband entfernt werden. Das gleiche gilt für Kanal 96, einen privaten Kanal in Belgien.
Zusätzlich werden die Kanäle 1027 und 1028 als weitere Sprachkanäle hinzugefügt Kanal 31 (Holland) wird in „Marina“ umbenannt und dient fortan auch als neuer belgischer Privatkanal. Die Verwendung als Privatkanal in Holland bleibt unverändert, lediglich der Name ändert sich.

Wie geht es nun weiter?
Wir empfehlen allen Sportskippern, insbesondere wenn sie in Holland, Deutschland und Belgien unterwegs sind, sich im Voraus genau über den aktuellen Stand der Umsetzung der Vorschriften in der jeweiligen Region und beim jeweiligen Hersteller zu informieren.
Der genaue Zeitpunkt der Einführung von VDES in den einzelnen Ländern ist noch nicht bekannt und es kursieren derzeit verschiedene Informationen darüber.

Was können Sie als Eigner einer Funkanlage sofort tun?
– Sprechen Sie nicht mehr auf den folgenden Kanälen: 24, 25, 26, 27, 28, 2027, 2028, 84, 85, 86. Diese werden ab dem 01.01.2024 für digitale Übertragungen reserviert und der Sprechfunk auf diesen Kanälen kann mit einer Geldstrafe belegt werden.
– Als Erinnerungsstütze kann ein Klebezettel neben dem Funkgerät platziert werden.

Welche Hersteller bieten ein Softwareupdate für Ihre Funkanlagen?
Die Hersteller arbeiten zur Zeit noch an den Updates und werden diese in der nächsten Zeit nach und nach veröffentlichen. Schauen Sie hierzu auf der Seite des Herstellers Ihrer Funkanlage noch, ob es ein Softwareupdate für VDES gibt.

Bislang sind uns folgende Updates bekannt:
Raymarine hat für folgende Anlagen Software Updates herausgebracht: Ray53, Ray63, Ray73, Ray90, Ray91. Diese finden Sie bei Raymarine auf der Herstellerseite zum Download, dieser lässt sich einfach an Bord selbst durchführen. Busse Yachtshop bietet die VDES Updates für Raymarine auch an. Allerdings sind alle von uns ausgelieferten oben genannten Funkanlagen mit dem neuen VDES Update bespielt (Stand: 18.10.2023).
Bitte beachten Sie die Beschreibung des Updates auf der Seite. Für das Update benötigen Sie ein Multifunktionsdisplay / Kartenplotter von Raymarine (z. B. Axiom Serie). Nachdem Sie das Update durchgeführt haben gibt es im Menü die Auswahlmöglichkeit des Frequenzbands „Europe“. Dabei handelt es sich um die VDES konforme Kanaltabelle. Wenn Sie die betroffenen Länder verlassen (also z. B. in der Karibik sind), können sie wieder auf INT (= International) umstellen und haben die oben beschriebenen Kanäle wieder zur Verfügung.

Welchen Service bietet Busse Yachtshop?
Wir arbeiten zur Zeit an einer Liste mit UKW Funkgeräten, die wir vor Ort VDES konform umprogrammieren können. Weitere Updates folgen. Solange verwenden Sie die oben genannten Kanäle bitte nicht zum sprechen.


NMEA2000 Tanksystem aufgebaut + programmiert


Weitere Infos hier.

Eine EPIRB muss angemeldet werden


Wenn Sie eine EPIRB bestellen, benötigen wir folgende Daten von Ihnen:
1. Schiffsname
2. MMSI
3. Rufzeichen, wenn vorhanden

Mit diesen Daten wird die EPIRB vor Auslieferung programmiert und beschriftet.

Sie erhalten mit der Lieferung der EPIRB
1. Programmierzertifikat (programming certificate)
2. Anmeldeblatt (registration card)

Das Anmeldeblatt komplettieren Sie mit Ihren persönlichen Daten (Adresse usw.) und senden dann beide Unterlagen zur Bundesnetzagentur für ein Schiff unter deutscher Flagge.
Oder zu der Lokalen Landesbehörde wenn das Schiff unter einer anderen Flagge fährt. Hier eine Liste der Behörden weltweit.

Dort werden Ihre Schiffsdaten und die Kontaktadressen in die weltweite Datenbank eingetragen. Das kann je nach Saison durchaus einige Wochen dauern, deshalb bestellen Sie die EPIRB bitte rechtzeitig vor Reiseantritt.

Ergänznung von einem unserer Kunden, Stand 17.02.2024:
Die Änderung bei der Frequenzzuteilungsurkunde kostet 53,00€. Man bekommt die Rechnung von der Bundesnetzagentur jedoch relativ spät, in diesem Fall 1,5 Jahre später.

von Matthias Busse

Sailor 6210, 6215, 6217 Funkgerät neu programmieren


Wir können jetzt die Sailor 621x Funkgeräte neu programmieren.

Wenn das Boot verkauft wird ist es meist notwendig die MMSI und ATIS Nummer neu zu programmieren.
Dafür haben wir jetzt den Programmierplatz und können folgende Funkgeräte neu programmieren:

Sailor 6210
Sailor 6215
Sailor 6217

Sie können uns die Anlage auch zurück setzen lassen, dann werden die Nummern gelöscht und der Käufer kann seinen neuen Nummern selbst eingeben.

Das neu programmieren hier dauert ca. 2 Arbeitstage plus zwei mal den Postweg in Deutschland.

Funktionsübersicht der ICOM Handfunkgeräte


Die Funktionen der ICOM Handfunkgeräte. Klicken Sie auf das Bild für eine größere Ansicht.

Hier finden Sie die Geräte bei uns mit einer auführlichen Beschreibung:
ICOM IC-M93D mit GPS & DSC
IC-M73 schlank und robust
IC-M73 Plus zusätzlich mit Noise Canceler
ICOM IC-M35 robust, extra Batteriefach verfügbar
ICOM IC-M25 preiswert, per USB Kabel ladbar, keine Ladeschale

Wir programmieren die Funkgeräte nach Ihren Wünschen, auch Umprogrammierung beim Bootsverkauf.

von Matthias Busse

FAQ: AIS Transponder Programmierung


Ein AIS Transponder muss zur Inbetriebnahme mit den entsprechenden Schiffsdaten programmiert werden.

Dazu wird der Transponder an den PC angeschlossen und die beiliegende Software wird installiert.

Bei USB Schnittstellen bitte immer den beiligenden Treiber verwenden und NICHT Windows automatisch den Treiber installieren lassen.
Im Gerätemanager die COMx Schnittstelle nachschauen und im Programm entsprechend einstellen.

AIS Transponder Programmierung

Folgende Daten werden benötigt:

1. Schiffsname
2. Rufzeichen, wenn vorhanden.
3. MMSI (einmalig, kann nicht geändert werden)
4. Schiffstyp (z.B. Preasure craft / Sportboot)

Und die Entfernungen der GPS Antennen an Bord in ganzen Metern
5. vom Bug
6. vom Heck
7. von Backbord
8. von Steuerbord

Danach werden die Daten mit Config Device an das Gerät übertragen und dort gespeichert.

Nun wird der PC nicht mehr benötigt.

Die MMSI kann später nicht mehr geändert werden.
Sollte sie falsch eingegeben werden, muss das Gerät zum Service eingeschickt werden.

von Matthias Busse

 

FAQ:Wie programmiere ich die Lowrance LVR-250 mit MMSI und ATIS Nummer ?


lowrlvr250-200Antwort: Bei der MMSI und ATIS Programmierung der Lowrance LVR-250 gehen Sie wie folgt vor:

1. 12 V Spannungskabel an die Batterie anschließen (rotes Kabel (+), schwarzes Kabel (-)).
2. Gerät einschalten.
3. Menü Taste drücken, um in den Menümodus zu gelangen.
4. Menü-Punkt „user MMSI” auswählen.
5. Nun können Sie Ihre MMSI Nummer eingeben, indem Sie an dem Drehknopf drehen. Die Ziffer bestätigen Sie, indem Sie „enter“ drücken.
6. Wenn Sie die Nummer eingegeben haben, drücken Sie „enter”. Sie werden dann nocheinmal aufgefordert, die MMSI Nummer zu wiederholen. Haben Sie dies getan, drücken Sie „exit”.
7. Menü Taste drücken, um in den Menümodus zu gelangen.
8. Menü-Punkt „ATIS MMSI“ auswählen
9. Nun können Sie Ihre ATIS Nummer eingeben, indem Sie an dem Drehknopf drehen. Die Ziffer bestätigen Sie, indem Sie „enter“ drücken.
10. Wenn Sie die Nummer eingegeben haben, drücken Sie „enter”. Sie werden dann nocheinmal aufgefordert, die ATIS Nummer zu wiederholen. Haben Sie dies getan, drücken Sie „exit”.

Die Programmierung ist dann abgeschlossen.

ACHTUNG: Sie können nur einmal (!) die MMSI und ATIS Nummer einprogrammieren. Sollten Sie die Nummer falsch
eingegeben haben, müssen Sie die Funkanlage zu Ihrem Händler einschicken.

Eine Anleitung der Programmierung finden Sie auch in dem beiliegendem Handbuch der Funkanlage.

von Jan Seemann